Bauingenieurwesen

Bauministerium im Bund: Diese Neuerungen plant das neue Ministerium

Ambass Bauministerium

Was sind Themen, die Kunden/Kandidaten interessieren? Welche großen Projekte werden 2022 erwartet?

Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen – diesen Namen trägt das neue Bauministerium, das es seit Antritt der neuen Bundesregierung im Dezember 2021 gibt. Die Auslagerung aus dem Bundesinnenministerium soll vor allem eines zeigen: Die Baupolitik und insbesondere der Wohnungsbau in Deutschland haben eine große Relevanz für die neue Bundesregierung. Aber wird sich die angespannte Situation auf dem Wohnungsmarkt in Zeiten des Fachkräftemangels in der Baubranche wirklich durch ein neues Ministerium verbessern können? Wir geben einen Überblick über die Pläne des Bauministeriums und über die Auswirkungen auf die Baubranche.

Erstmals seit 1998: ein eigenständiges Bauministerium in Deutschland auf Bundesebene

Mit dem damaligen Regierungswechsel wurde zum Jahr 1998 das eigenständige Bauministerium in das Innenministerium integriert. Nach über 20 Jahren wurde diese Entwicklung nun wieder rückgängig gemacht. Die Baupolitik ist wichtiger denn je: Der Wohnungsmangel stellt Deutschland schon seit Jahren vor große Herausforderungen. Das neue Ministerium soll diese Herausforderungen jetzt meistern – mit kleinen und inhaltlich fokussierten Teams. Das Ministerium selbst steckt allerdings aktuell noch in den Kinderschuhen, solange der Haushalt noch nicht final beschlossen wurde. Es sieht sich jedoch durch kleine Teams und die Unabhängigkeit vom großen Innenministerium im Vorteil: Die Beschlüsse und Entwicklungen sollen in Zukunft schneller vonstattengehen. Die ersten Pläne stehen außerdem schon fest. 

Die Fokusthemen des neuen Bauministeriums: Wohnungsbau und Klimaschutz

Die größte Herausforderung für die Baubranche ist nach wie vor der Wohnungsmangel. Um ihm effektiv entgegenzuwirken, ist der Neubau von 400.000 Wohnungen pro Jahr nötig – dieses Ziel konnte bisher noch in keinem Jahr erreicht werden. Gleichzeitig muss auch die Baubranche den Klimawandel in ihre Planungen einkalkulieren. Nachhaltiges Bauen und Sanierungen für mehr Energieeffizienz sind zwei weitere wichtige Fokusthemen. Diese Pläne verfolgt das neue Bauministerium für die Branche:

Wohnungsbau in Deutschland mit 25 Prozent Sozialwohnungen 

Für das Bauministerium des Bundes gibt es in Bezug auf den Wohnungsbau zwei große Ziele: 400.000 Wohnungen sollen jährlich gebaut werden. 100.000 davon sollen Sozialwohnungen werden – besonders in Hinblick auf die aktuellen Entwicklungen in der Ukraine wird geförderter Wohnraum immer wichtiger, da dieser auch für Flüchtende zur Verfügung gestellt werden kann. In Zahlen bedeutet dieses Ziel folgendes: Für den Bau von Wohnungen sollen laut aktuellem Haushaltsentwurf allein im Jahr 2022 3,61 Mrd. Euro investiert werden. Zusätzliche 2 Mrd. Euro werden für die Förderung von Sozialwohnungen bereitgestellt. Insgesamt sollen bis 2026 14,5 Mrd. Euro für die Förderung des sozialen Wohnungsbaus investiert werden – das ist mehr als drei Mal so viel wie durch die Vorgängerregierung eingeplant. 

Die Baubranche kann also auf mehr Unterstützung durch den Bund hoffen – vor allem die Anreize für den sozialen Wohnungsbau sollen steigen, auch durch vereinfachte Zulassungsverfahren für Bauprojekte. 

Klimaschutz und Wohnungsbaupolitik Hand in Hand

Die zweite große Herausforderung für die Baubranche findet sich im Klimawandel. Energieeffizientes Bauen ist bereits seit Jahren ein wichtiges Thema – die KfW-Förderung des Bundes war beispielsweise ein wichtiger Anreiz für Neubauten, der durch den Regierungswechsel zunächst ausgelaufen ist. Jetzt sollen besonders Sanierungen gefördert werden – im neuen Haushaltsentwurf sind 1 Mrd. Euro dafür vorgesehen. Wie es in Bezug auf Neubauten und Klimaschutz aussieht, ist zurzeit noch offen. Allerdings sollen zeitnah Verhandlungen zwischen Bund und Ländern stattfinden, um Standards für neue Förderungen festzulegen. Der Wohnungsbau soll laut dem Bauministerium des Bundes eng mit dem Klimaschutz verbunden werden.

Für die Baubranche bleiben an dieser Stelle jedoch noch zahlreiche Fragen offen. Bereits das Auslaufen der KfW-Förderung hat zahlreiche Unternehmen und Privatleute mit Fragezeichen im Kopf zurückgelassen. Konkrete Pläne für die Zukunft sind hier noch nicht in Sicht.

Konzeptionelle Wohnungspolitik auch auf Bundesebene

Einige Städte in Deutschland wie zum Beispiel München verfolgen bereits den Ansatz des konzeptionellen Wohnungsbaus. Dieser besagt, dass die Bauunternehmen den Zuschlag für ein Projekt erhalten, die das überzeugendste Konzept für den Neubau liefern konnten. Dafür entfällt der Preiswettbewerb, stattdessen wird zuvor ein Festpreis für den Quadratmeter definiert, der unabhängig von der Lage aufgerufen wird. Mit diesem Ansatz sollen Haushalte erreicht werden, die nicht für die Wohnförderprogramme in Frage kommen, aber dennoch nicht zu den Gutverdiener:innen gehören.

Bisher gibt es also bereits zahlreiche Ideen und Ziele aus dem neuen Bauministerium. Wie allerdings die konkrete Umsetzung aussehen soll, ist aktuell noch nicht geklärt. Es bleiben demnach noch einige Fragen offen: Wie werden Probleme angegangen und Lösungen erarbeitet? Wie soll die Zuwanderung von Fachkräften gefördert werden? Wie soll der Bau der vielen Wohnungen konkret umgesetzt werden? Für das neue Ministerium gilt es jetzt, aus den Zielen praktische Pläne zu entwickeln.

Das Ergebnis für die Baubranche: klimafreundliche Arbeit soll gefördert werden

Die Baubranche reagiert mit hohen Erwartungen auf die Pläne des Bauministeriums. Zwar soll es in den kommenden Jahren mehr Förderung geben – insbesondere für den sozialen Wohnungsbau und den Klimaschutz – trotzdem sind fehlende Anreize nur ein Teil der Herausforderungen für Bauunternehmen. Die gesamte Branche leidet bereits seit Jahren unter dem Fachkräftemangel. Soll das Bautempo jetzt angezogen werden, fehlt es trotzdem an dringend benötigten Fachkräften. Gleichzeitig versprechen hier jedoch neue Entwicklungen wie die 3D-Druck-Technologie auf lange Sicht Erleichterung.

In der Zwischenzeit legen viele Bauunternehmen großen Wert auf Flexibilität, um auf neue Entwicklungen im Bereich der Technologie und der Politik reagieren zu können. Eine gute Möglichkeit, diese Flexibilität zu erreichen, ist die Zusammenarbeit mit Freelancern. Durch eine Kooperation auf Projektbasis entsteht der große Vorteil, dass Unternehmen von der Spezialisierung der Freelancer profitieren können, sich gleichzeitig jedoch nicht langfristig binden wie bei klassischen Angestellten. Gerade für Unternehmen, die neue Entwicklungen wie die 3D-Druck-Technologie vorantreiben möchten oder ihren Fokus stärker auf nachhaltige Bauprojekte legen möchten, kann dieser Ansatz gewinnbringend sein. Mehr Flexibilität bedeutet die Option, unterschiedliche Ansätze auszuprobieren und den Pionieren in der Branche Konkurrenz zu machen. Gleichzeitig kann der Einsatz von Freiberufler:innen Projektspitzen sehr gut abfedern und damit auch die Effekte des Fachkräftemangels abschwächen. Sie können zielgenau zu herausfordernden und zeitkritischen Aufgaben eingesetzt werden.

Denken Sie über die Zusammenarbeit mit Freelancern nach oder suchen nach genaueren Informationen zu den Möglichkeiten und Vorteilen? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf! Unser Team berät Sie zu allen Themen rund um die Kooperation mit Freelancern und bringt Sie Spezialist:innen für Ihr gewünschtes Fachgebiet zusammen. Wir freuen uns darauf, Sie kennenzulernen! 

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