Was sind überhaupt Smart Home Lösungen?
Bekannt ist das Thema Smart Home vielen Menschen aus der Werbung oder auch von Freund:innen oder Verwandten, die beispielsweise ihre Beleuchtung mit dem Smartphone steuern können. Spricht man in der Baubranche über Smart Home im Neubau oder in Bestandsbauten, geht es nicht nur um einzelne smarte Funktionen, sondern um ein ganzheitliches Konzept intelligenter Gebäudetechnik. Eingesetzt werden können Smart Home Systeme in unterschiedlichen Gebieten:
- Steuerung der Heizungsanlage & Heizkörper
- Aktivierung & Einstellung der Beleuchtung
- Steuerung der Haushaltsgeräte
- Monitoring & Steuerung der Sicherungs- & Überwachungsanlagen
- Steuerung von Unterhaltungselektronik
- Anbindung alltagsunterstützender Assistenzsysteme
Steuern lassen sich die entsprechenden Anwendungsgebiete in der Regel bequem über ein Tablet, Smartphone oder ein Touchpad, das im Gebäude hängt. Die ortsunabhängige Steuerung der Smart Home Systeme ist dabei für viele Menschen der interessanteste Faktor.
Welche Anbieter aktuell die besten Lösungen bieten, hängt vor allem von den Anforderungen der Nutzer:innen ab. Wer Wert auf eine simple Bedienung legt, fährt beispielsweise mit Smart Home Systemen von Homematic oder Amazon Alexa gut. Wer selbst Anpassungen vornehmen möchte und vor allem auf Flexibilität setzt, ist bei Samsung oder Bosch an einer guten Adresse. Interessante Sicherheitssysteme kommen aktuell von Lupusec und Gigaset.
Vor- und Nachteile von Smart Home Systemen
Die Vorteile von Smart Home im Neubau
- Sicherheit: Smart Home Systeme verbessern die Sicherheit im Haus durch ihre Vernetzung. Ein Bewegungssensor kann beispielsweise einen Alarm auslösen, der wiederum eine Benachrichtigung an das Smartphone der Bewohner:innen umfasst. So bietet die Alarmanlage auch in den wichtigsten Momenten Sicherheit – wenn niemand zu Hause ist.
- Energieeffizienz: Smart Home Lösungen steuern Geräte, Beleuchtung und Heizung intelligent und verringern somit den Energieverbrauch im Haus. Die Heizung wird beispielsweise nach dem Tag im Homeoffice automatisch abgeschaltet oder automatisch eine halbe Stunde vor Ankunft zu Hause eingeschaltet, sodass sie nicht über den gesamten Tag läuft. Ganzheitlich geplant können Smart Home Systeme sogar dafür sorgen, dass im Schnitt mehr Energie produziert als verbraucht wird – etwa durch eine Solaranlage.
- Barrierefreiheit: Ob automatische Regelung der Jalousien, Sprachsteuerung für die Beleuchtung oder Anbindung an altersgerechte Assistenzsysteme – Smart Home Lösungen können die Bereitstellung barrierefreier und altersgerechter Wohnungen deutlich erleichtern.
- Komfort: Das Licht oder das Unterhaltungssystem einfach von der Couch aus steuern zu können und die Heizung bereits vor Ankunft im Haus mit einer App auf dem Smartphone regulieren zu können, erhöht natürlich vor allem den Komfort für die Bewohner:innen.
Nachteile von Smart Home Systemen im Neubau
- Kosten: Smart Home Lösungen sind deutlich kostenintensiver als Gebäudetechnik mit klassischer Bedienung. Gerade im Neubau, bei dem Bauherren ohnehin schon hohe Kosten einkalkulieren müssen, können die Systeme schlussendlich die gesamte Immobilie zu teuer erscheinen lassen.
- Abhängigkeit vom Internet: Smart Home Geräte sind untereinander vernetzt und lassen sich in der Regel über ein eigenes Netzwerk oder das heimische WLAN steuern. Funktioniert das WLAN nicht oder ist die Verbindung zu langsam, können auch Licht und Heizung nicht mehr über die App auf dem Smartphone gesteuert werden.
- Zahlreiche Schwerpunkte: Aktuell gibt es zahlreiche Smart Home Systeme mit unterschiedlichen Schwerpunkten auf dem Markt zu kaufen. Soll ein System direkt im Neubau integriert werden, muss diese Entscheidung für jede:n Käufer:in einzeln getroffen werden – eine Basislösung, die zu allen Kund:innen passt, gibt es bisher nicht.
Smart Home Systeme im Neubau – werden sie zum Standard für die Baubranche?
Das Interesse der Baubranche an Smart Home Systemen im Neubau ist in den letzten Jahren im Zuge der Digitalisierung deutlich gestiegen. Spätestens seit der Erkenntnis, dass Smart Home Lösungen die Energieeffizienz in Gebäuden durch ihre intelligente Steuerung deutlich verbessern können, werden sie häufiger in Neubauten eingesetzt. Besonders die modernen Aktivhäuser oder Plusenergiegebäude sind auf smarte Steuerung des Energieverbrauchs und der Verwendung der Eigenleistung beispielsweise über eine PV-Anlage angewiesen. Dennoch sind es nach wie vor in vielen Fällen die Bewohner:innen, die ihre Häuser oder Wohnungen nachträglich mit intelligenten Systemen aufrüsten. Einer der Gründe ist sicherlich die hohe Vielfalt am Markt. Es gibt jedoch einige bekannte Smart Home Projekte der Baubranche, die nach intelligenten Standards gebaut wurden:
Beispiele für Bauprojekte mit Smart Home Standard
- Effizienzhaus Plus Berlin: Das Netzwerk Effizienzhaus Plus wurde im Jahr 2011 in Berlin gegründet und dient vor allem zu Forschungszwecken im Bereich Energieeffizienz. Die 44 Gebäude wurden so geplant und gebaut, dass sie im Jahresschnitt mehr Energie erzeugen als sie verbrauchen. Ziel ist es, Wirtschaftlichkeit und Effizienz unterschiedlicher Ansätze zu erforschen.
- Aktivhaus B10: Bei diesem Forschungsprojekt handelt es sich um das erste Aktivhaus der Welt. Es wurde 2014 in Stuttgart mit einem intelligenten Energiesystem und intelligenter Gebäudesteuerung erbaut, sodass es aus nachhaltigen Energiequellen jährlich etwa das Doppelte seines Eigenbedarfs erzeugt.
Smart Home Lösungen in Bauprojekten etablieren mit den passenden Expert:innen
Ob neue Technologien wie Smart Home oder neue digitale Bauweisen – die Baubranche ist im Zuge der Digitalisierung im Wandel. Woran es jedoch zur Umsetzung dieser neuen Technologien und Ansätze fehlt, sind die Spezialist:innen in diesen Gebieten. Einerseits ist das bedingt durch den grundlegenden Fachkräftemangel in Deutschland, andererseits aber auch durch die Neuheit der Technologien. Für Unternehmen in der Baubranche, die Smart Home Projekte umsetzen möchten, kann deshalb die Zusammenarbeit mit Freelancern ein guter Ansatz sein. Sie sind Expert:innen auf ihrem Gebiet und können flexibel für einzelne Projekte eingesetzt werden, sodass Unternehmen sich noch nicht vollends auf die Betreuung der neuen Technologie spezialisieren müssen. Vielmehr profitieren sie von projektweiser Zusammenarbeit und flexiblen Einsatzmöglichkeiten – auch zur Abfederung von Auftragsspitzen. Für Freelander wiederum ist die Spezialisierung im Gebiet Smart Home interessant, da die Nachfrage durch Unternehmen hoch, das Angebot an Expert:innen allerdings noch vergleichsweise gering ist. Hier können sich langfristige Partnerschaften in einem zukunftsorientierten Berufsfeld ergeben.
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