Fachlicher Austausch mit Gleichgesinnten gehört zum Alltag vieler Freelancer und Unternehmer:innen – ob im Baugewerbe oder in anderen Branchen. Eine Community für diesen Austausch zu finden, ist jedoch zu Beginn oft eine Herausforderung. Ein guter Weg kann die Mitgliedschaft in einem Berufsverband sein. Neben fachlichem Austausch bieten diese Verbände in der Regel auch Möglichkeiten zur Weiterbildung und sammeln aktuelle Informationen rund um die Branche. Wir erklären heute, was Berufsverbände genau sind, welche Vorteile sie bringen und geben Beispiele für Berufsverbände in der Baubranche.
Was sind Berufsverbände? Definition & Aufgaben
Bei einem Berufsverband handelt es sich um einen Zusammenschluss von Selbstständigen und Angestellten in gleichen oder ähnlichen Berufen. Das Konzept dieser Verbände ist ähnlich wie das von Kammern – allerdings ist die Mitgliedschaft anders als in Kammern freiwillig. Oft gibt es für eine Branche oder eine Berufsgruppe einen großen Bundesverband in Deutschland, der regional über weitere Mitgliedsverbände verfügt.
Diese Aufgaben hat ein Berufsverband:
- Er repräsentiert und verfolgt die Interessen der Branche oder der Berufsgruppen in der Öffentlichkeit. Pressearbeit ist ein wichtiger Bestandteil.
- Er versorgt Mitglieder mit wichtigen Informationen und Neuigkeiten rund um die Branche, zum Beispiel in Form von Newslettern, Zeitschriften oder Websites.
- Er vertritt die Berufsgruppe vor der Politik und leistet Lobbyarbeit.
- Er deckt fachbezogene Probleme in der Branche auf und unterstützt bei der Lösungsfindung.
- Er organisiert oder bündelt Weiterbildungen und Fachveranstaltungen.
Wie werde ich Mitglied in einem Berufsverband?
Mitglied in einem Berufsverband in Deutschland zu werden, ist in der Regel unkompliziert. Die meisten Verbände bieten inzwischen an, einen [t.1] Mitgliedschaftsantrag online auszufüllen. Hier geben Sie einfach Ihre persönlichen Daten und Ihren Berufsstand an, damit Ihr Antrag geprüft werden kann. Einige Verbände wählen Mitglieder jedoch auch nur auf Empfehlung und mit besonderen beruflichen Erfolgen aus. Im Bund Deutscher Architekten wird dieser Ansatz verfolgt – außerdem ist die Mitgliedschaft in der Architektenkammer Voraussetzung. Die nötigen Informationen zum Antrag auf Mitgliedschaft finden Sie in der Regel auf der Website des jeweiligen Berufsverbands. Andernfalls kontaktieren Sie den Verband einfach.
Welche Vorteile bringt die Mitgliedschaft in einem Berufsverband in der Baubranche?
Um Mitglied in einem Berufsverband zu werden, ist in der Regel ein Mitgliedschaftsbeitrag fällig. Mit diesem Mitgliedschaftsbeitrag werden jedoch auch die zahlreichen Vorteile finanziert, die ein Verband mitbringt:
Veranstaltungen & Angebote
Ob Infoveranstaltungen zu relevanten Themen wie Nachhaltigkeit und Digitalisierung, Diskussionen rund um aktuelle Entwicklungen oder Events zu regionalen Bauprojekten – es gibt zahlreiche Veranstaltungen, die durch Berufsverbände organisiert oder gefördert werden. Auch Weiterbildungen und Schulungen werden häufig angeboten. Besonders zur Erweiterung des eigenen Fachwissens und für den Blick über den eigenen Tellerrand eignet sich die Mitgliedschaft in einem Berufsverband optimal.
Networking
Im Verband finden sich zahlreiche Fachkolleg:innen, mit denen Sie sich fachlich und zur beruflichen Situation austauschen können. Je nach Verband finden sich sowohl Freelancer als auch Angestellte im Netzwerk, sodass auch für Menschen, die beispielsweise Interesse an der Selbstständigkeit haben, interessante Gespräche entstehen können. Kooperationen und langfristige Partnerschaften können hier ebenfalls entstehen.
Beratung & Rechtshilfe
In Berufsverbänden arbeiten zahlreiche Expert:innen, die gut in der Branche vernetzt sind und sich mit den Herausforderungen und Aufgaben auskennen. Demnach bieten viele Verbände Beratungen oder auch Rechtshilfe für berufliche und fachliche Herausforderungen an. Gerade für Selbstständige kann dieser Teil interessant sein: Ein Berufsverband ist eine gute Anlaufstelle, wenn es einmal zu Schwierigkeiten mit eine:r Kund:in kommt.
Berufsverbände: einige Beispiele aus Deutschland
Einer der größten Verbände: VDI
Einer der bekanntesten Berufsverbände in Deutschland ist der Verein Deutscher Ingenieure. Ihn gibt es bereits sei 1856 und er zählt inzwischen etwa 135.000 Mitglieder. Vertreten sind hier Ingenieur:innen aus unterschiedlichsten Branchen – ob Bau, Elektrotechnik oder Automotive. Entsprechend vielseitige Veranstaltungen gibt es auch in allen Teilen Deutschlands. Wer hier Mitglied wird, kann sowohl sein Netzwerk als auch sein Wissen erweitern – branchenspezifisch und branchenfern.
Themenspezifisch für Freiberufler: Bund deutscher Architektinnen und Architekten
Der Bund Deutscher Architektinnen und Architekten ist spezialisiert auf freiberufliche Architekt:innen und bietet ebenfalls ein exklusives Netzwerk sowie Veranstaltungen zum Austausch und zur Wissenserweiterung. Mitglied werden kann man hier anders als beim VDI nicht auf einen einfachen Antrag – in der Regel werden neue Mitglieder von bestehenden Mitgliedern empfohlen und bringen besondere fachliche Qualifikationen und ausgezeichnete Leistungen mit. Um sich fachlich auszutauschen und tiefer in das Thema Architektur einzutauchen, ist dieser Verband optimal.
Für Unternehmen in der Baubranche: Zentralverband Deutsches Baugewerbe
Wer nicht als Freelancer oder Angestellter arbeitet, sondern ein Bauunternehmen gegründet hat, kann Mitglied in einem der Bauverbände in Deutschland werden. Hier geht es ganz besonders um das wichtige Thema Lobbyarbeit und Kooperation mit der Politik. Der Fokus liegt auf mittelständischen Betrieben in der Baubranche – ob im Hochbau, Tiefbau oder in speziellen Themengebieten wie Umwelt oder Werkstoffe. Zusätzlich werden zahlreiche Veranstaltungsreihen zu unterschiedlichen Bereichen angeboten.
Berufsverbände für Selbstständige in der Baubranche: Networking, Weiterbildung & News
Berufsverbände sind sowohl für Angestellte als auch für Selbstständige eine interessante Anlaufstelle. Weiterbildung ist ein zentraler Faktor – ebenso wie die Repräsentation der Branche gegenüber der Politik und Gesellschaft. Besonders für Freelancer ist jedoch auch das Thema Networking interessant. In einem Berufsverband können Kooperationen mit anderen Freelancern entstehen, aber auch ein wichtiges Netzwerk, das gegenseitig Empfehlungen ausspricht, wenn ein Auftragsangebot aus zeitlichen oder fachlichen Gründen nicht perfekt passt. Hier bietet sich also eine wichtige Säule für die Auftragsakquise.
Zusätzlich zum Netzwerk aus fachlich Gleichgesinnten eignet sich immer auch die Zusammenarbeit mit einem weiteren Partner für die Auftragsakquise – bei ambass haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Freelancer aus der Baubranche mit suchenden Unternehmen zusammenzubringen. Sind auch Sie auf der Suche nach einem langfristigen Akquisepartner? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf oder reichen Sie einfach direkt Ihren Lebenslauf bei uns ein. Wir freuen uns darauf, Sie zu beraten und kennenzulernen!