Der Fachkräftemangel hat konkrete Ursachen, die dafür sorgen, dass Arbeitgeber es immer schwieriger haben, wenn sie verlässliche Fachkräfte finden möchten. Wie es zu diesen Fachkräfteengpässen kommt und wie Sie trotz fehlender Bewerber die richtigen Mitarbeitenden finden, erfahren Sie hier.
Welche Branchen betreffen Fachkräfteengpässe?
Betroffene Branchen sind vor allem das Handwerk, die Metall- und Elektroindustrie sowie die MINT-Berufe. In allen drei Bereichen gibt es allerdings unterschiedliche Gründe, die es für Unternehmen erschwert passende Mitarbeitende zu finden. Grundsätzlich ist es nicht so, dass die Fachkräftesituation in Deutschland in allen Branchen schlecht wäre. Doch oftmals ist der Standort Deutschland nicht attraktiv genug.
Der Fachkräftemangel beginnt schon bei der Ausbildung.
Die klassischen Handwerksberufe sind grundsätzlich attraktiv und besonders gefragt. Doch der Weg hin zur spezialisierten Fachkraft ist in vielen Fällen negativ. Eine klassische Ausbildung mit sehr geringer Vergütung wollen die wenigsten Menschen heute noch durchlaufen was demnach zum Fachkräftemangel führt. Der nächste Schritt zum Meistertitel ist ebenfalls mit hohen Hürden verbunden. Das Dilemma: Die Qualität der Ausbildung passt nicht zu den Ansprüchen der jungen Generation. Dem wurde bereits begegnet, indem die Ausbildungsvergütungen angehoben wurden. Doch dieser Effekt wird sich erst innerhalb der nächsten Jahre bemerkbar machen. Wer in diesen Branchen passende Fachkräfte finden möchte, der orientiert sich deswegen auch in das Ausland. Langfristig ist das mit viel Aufwand verbunden und keine sinnvolle Lösung, um den Standort Deutschland zu stärken.
Fachkräfteengpass: Viele Faktoren sind hier die Ursache
In anderen Branchen wie zum Beispiel der Metall- und Elektroindustrie ähnelten die Ausbildungsvergütungen eher dem Handwerk und decken sich nicht mit der Lebensrealität der angehenden Fachkräfte. Doch das ist nicht der einzige Grund für einen stetig ansteigenden Mangel an geeigneten Bewerbern, der den Fachkräfteengpass begünstigt. Einer der wichtigsten Faktoren ist, dass sich durch den technologischen Fortschritt Produkte und Märkte immer schneller verändern. Dabei entstehen neue Berufe und andere sterben aus. Auch der Klimawandel trägt seinen Teil dazu bei. Ein klassisches Beispiel ist hier der Umbau der Automobilwirtschaft. Fachkräfte mit Erfahrung im Bau von Autos mit Verbrennungsmotoren sind hier immer weniger gefragt, auf der anderen Seite fehlen noch Qualifikationen im Bereich der E-Mobilität. So werden einige Berufe und ganze Branchen immer unattraktiver, gleichzeitig steigt die Unsicherheit auf Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite. Für zusätzliche Schwierigkeiten sorgt der Wunsch von immer mehr Schulabgängern, zu studieren und daraus resultierend auch das generelle Aufstreben von Bürojobs in den Bereichen Marketing, BWL und Co. Experten rechnen daher mit deutlichen Bewegungen, die den Arbeitsmarkt noch schneller verändern und den Mangel an Fachkräften verschärfen können, da die Bürojobs die handfesten Jobs immer mehr in den Schatten stellen.
Bei den MINT-Berufen macht sich die Fachkräftesituation besonders bemerkbar.
MINT steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. In diesen Bereichen hat sich in den letzten Jahren am meisten verändert, und hier werden in Zukunft die meisten neuen Berufsbilder entstehen. Nicht zuletzt hat die Corona-Krise gezeigt, wo der Standort Deutschland tatsächlich im Bereich der Digitalisierung steht. Wen wundert es also, dass es hier große Fachkräfteengpässe gibt?
Was heute alles normal klingt, war bis vor wenigen Jahren noch absolutes Neuland. Dementsprechend wurden Schul- und Berufs-Ausbildungen sowie Studiengänge nur schleppend angepasst. Neue Berufsbilder, die in einer modernen und digitalen Welt unverzichtbar sind, stehen in Deutschland erst seit vergleichsweise kurzer Zeit auf den Lehrplänen. Die Krise um die MINT-Berufe wird verstärkt, da für viele der sehr gefragten Experten andere Standorte deutlich attraktiver sind. Die USA, Asien und in manchen Teilbereichen auch das europäische Ausland haben schneller reagiert und gehören bei vielen Technologien zu den Vorreitern. Dort arbeiten und die Entfaltungsmöglichkeiten ausschöpfen zu können, ist für eine Fachkraft deutlich attraktiver. Der Bewerbermangel hat also auch hier verschiedene Ursachen und wird sich erst lösen, wenn sich der Wirtschaftsstandort Deutschland den schnell ändernden Bedingungen angepasst hat. Die gute Nachricht ist, dass das von Wirtschaft und Politik längst erkannt wurde und das Erfinderland Deutschland schnell an Attraktivität zulegen wird. Gut sichtbar ist diese beginnende Entwicklung bereits daran, dass Ausbildungsberufe gezielter gefördert, und Weiterbildungsmöglichkeiten attraktiver gestaltet und so effizienter ausgeschöpft werden.
Wie bleiben Unternehmen im aktuellen Kandidatenmarkt wettbewerbsfähig?
Die Arbeitnehmer kennen ihren Wert und haben oftmals sehr genaue Vorstellungen über ihren Job. Auch die Unternehmen arbeiten intensiv daran, neben einer attraktiven Bezahlung auch Freiheiten, Entwicklungsmöglichkeiten, Benefits und langfristige Karriereperspektiven zu bieten. Aber im derzeitigen Arbeitnehmermarkt gibt es einfach zu wenig geeignetes Personal für die verfügbaren Stellen.
Es lohnt daher, auch die Überlegung für freie Stellen oder auch Projektspitzen auf Freiberufler miteinzubeziehen. Der zusätzliche Mehrwert für Unternehmen ist, dass sie nicht nur ihre Projekte erfolgreich abschließen, sondern auf größere und projektspezifische Erfahrungsbereiche zurückgreifen können.
Bei der ambass Group verfügen wir über ein sehr großes Netzwerk von Fachkräften, die regelmäßig neu qualifiziert werden. Unsere Kunden profitieren daher besonders, indem wir schnell Fachkräfte finden, die am besten auf die offenen Stellen passen. So können sich unsere Kunden auf ihre Projekte konzentrieren und weniger auf die Mitarbeitersuche im aktuellen Kandidatenmarkt.