Bauingenieurwesen

Die Baubranche in der Zukunft: Welche Chancen ergeben sich aus hybridem Arbeiten und New Work?

Wie sieht die Zukunft in der Baubranche aus und welche Chancen ergeben sich aus hybridem Arbeiten und New Work?

Digitales und flexibles Arbeiten wird seit einigen Jahren zum immer größeren Trend in der Wirtschaft. Die Coronapandemie hat dieser Entwicklung einen weiteren Aufschwung eingebracht – die Arbeit im Homeoffice ist in den letzten beiden Jahren zum Standard für zahlreiche Unternehmen und ihre Mitarbeiter:innen geworden. Die Baubranche kann gleich auf zwei Arten von diesen Entwicklungen profitieren: zum einen von den Vorteilen, die sich für Teams aus neuen Arbeitsansätzen ergeben, zum anderen durch die Veränderungen, die sich in der Art des Arbeitens ergeben. Was das genau bedeutet und wie die Baubranche sich im Jahr 2022 weiterentwickelt, thematisieren wir in diesem Artikel.

Wie wird nach der Pandemie gearbeitet – und was hat die Zukunft der Baubranche damit zu tun?

Die Pandemie hat die Arbeitswelt in Deutschland nachhaltig verändert: Viele Arbeitgeber sind gegenüber neuen Arbeitsmodellen offener geworden, seit sich herausgestellt hat, dass viele Sorgen rund um die Arbeit im Homeoffice unbegründet waren. Positive Erfahrungen sorgen für mehr Offenheit und Experimentierfreude – das erleben jetzt zahlreiche Unternehmen. Besonders zwei Entwicklungen stechen dabei heraus:

Hybrides Arbeiten – Fortschritt erzwungen durch die Pandemie

Unabhängig von einem festen Büro arbeiten – ob aus dem Homeoffice oder anderen flexibel wählbaren Orten – so sieht die Zukunftsplanung vieler Unternehmen inzwischen aus. Auch, wenn viele Arbeitgeber angeben, nach der Pandemie wieder zum Alltag im Büro vor Ort zurückkehren zu wollen, sind sie offener geworden und möchten die Work-Life-Balance ihrer Mitarbeiter:innen durch mehr Flexibilität verbessern. Hybride Konzepte scheinen demnach für die Zukunft immer wahrscheinlicher: Die Arbeit im Homeoffice ist möglich, wichtige Termine und Arbeiten, die besser gemeinsam im Team erledigt werden können, werden vor Ort durchgeführt. Arbeitgeber profitieren so nicht nur von zufriedeneren Mitarbeiter:innen, sondern auch von einem geringeren und damit günstigeren Bedarf in Bezug auf Büroflächen.

New Work – neue Grundsätze für Unternehmen

New Work ist einer der größten Trendbegriffe der letzten Jahre. Er beschreibt den Wandel, den die Arbeitswelt im Zuge der Digitalisierung und der Globalisierung durchläuft. Wichtige Themenbereiche sind hier Vertrauensarbeit, agile Teams, Open Desk Büros und Coworking – wie kann beispielsweise die Projektskalierung agiler umgesetzt werden? Gerade in Bezug auf das Thema Coworking entstehen interessante Entwicklungen, die auch die Baubranche in der Zukunft hellhörig werden lassen können: Unternehmen könnten zukünftig nicht mehr auf feste Büroräume setzen, sondern flexibel Räume anmieten, die mit anderen Teams geteilt werden können.

Die Chancen für die Baubranche

Die Entwicklungen in der Arbeitswelt geben einen Hinweis auf mögliche, weitreichende Veränderungen in der Zukunft: Je flexibler und hybrider Teams zusammenarbeiten, desto hybrider werden auch Büroflächen genutzt. Der Bedarf an Bürogebäuden könnte so deutlich sinken und sich nachhaltig verändern, da die Nutzung flexibler gestaltet werden soll. Einige Experten thematisieren auch die Umnutzung von Büroflächen: Da der Leerstand erstmals seit Jahren wieder steigt, kann sich hier eine Trendwende zeigen. Büroflächen könnten in diesem Fall zu Wohnungen umgebaut werden, um dem Wohnungsmangel entgegenzuwirken. Hier ergeben sich entsprechend große Chancen, aber auch Herausforderungen für die Baubranche – die Sinnhaftigkeit der Umnutzung von Büroflächen ist ein stark diskutiertes Thema.

Weitere wichtige Entwicklungen in der Baubranche 2022

Nicht nur die Veränderungen, die die Coronapandemie mit sich gebracht hat, beschäftigen die Baubranche im Jahr 2022. Vielmehr kommen noch weitere Herausforderungen auf Bauunternehmen zu, die es in den kommenden Jahren zu meistern gilt.

Digitalisierung

Die Digitalisierung bringt für die Baubranche vor allem Chancen mit sich: Chancen, die Planung von Gebäuden zu vereinfachen und für Kund:innen besser zu veranschaulichen. Besonders neue Technologien in Bezug auf virtual und augmented Reality (VR und AR) stehen hier im Fokus. Durch virtuelle Modelle können beispielsweise Gebäudeplanungen veranschaulicht und auf Durchführbarkeit geprüft werden. Ein Beispiel für eine neue Entwicklung in diesem Bereich ist die virtuelle Modellierungssoftware BIM. Sie gilt als die Weiterentwicklung der klassischen CAD-Planung und kann virtuelle 3D-Modelle für Objektplanungen erstellen.

Nachhaltigkeit

Ein weiterer wichtiger Trend in der Baubranche ist das Thema Nachhaltigkeit. Bereits in der Planung soll im Sinne des Umweltschutzes der bestehende Naturraum berücksichtigt werden, während der Bauphase sollen nur so wenige Ressourcen wie möglich verbraucht werden. Besonders wichtig ist demnach die Auswahl der verwendeten Baustoffe sowie die bewusste Nutzung und Organisation von Wasser und Energie, sodass die sinnvolle und bedachte Nutzung von Rohstoffen im Mittelpunkt steht. Die Energienutzung ist beispielsweise für Neubauten schon zum Teil durch das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz vorgegeben: Je nach Energieform müssen festgelegte Anteile des Wärme- und Kälteenergiebedarfs aus erneuerbaren Energien gewonnen werden. Wird zum Beispiel flüssige Biomasse verwendet, müssen 50 % aus nachhaltiger Energie gewonnen werden.

Fokus auf Wohnungsbau

Der Wohnungsbau ist nach wie vor der wichtigste Stützpfeiler für die Baubranche. Um dem Wohnungsmangel effektiv entgegenzuwirken, müssten pro Jahr zwischen 350.000 und 400.000 Wohnungen gebaut werden. Trotz einer Steigerung der Neubauten von 4,6% gegenüber dem Vorjahr, wurden im Jahr 2020 mit etwa 306.000 Wohnungen noch immer zu wenige Immobilien errichtet. Gleichzeitig erfordert aber auch die sanierungsbedürftige Infrastruktur in vielen Städten die Aufmerksamkeit der Baubranche – eine Mammutaufgabe, die Bauunternehmen noch viele Jahre auf Trab halten wird.

Wichtiger Faktor in der Zukunft der Baubranche: das Personal

Die Baubranche in Deutschland steht zweifellos vor großen Herausforderungen in der Zukunft, erlebt jedoch auch zahlreiche Chancen durch die Entwicklungen in Digitalisierung, Gesellschaft und Arbeitswelt. Es gibt allerdings einen wichtigen Faktor, der bereits heute als große Herausforderung für die Branche gilt: das Personal. Alle neuen Entwicklungen – ob Umnutzung von Bürogebäuden, nachhaltiges Bauen oder digitale Planungsmöglichkeiten – lassen sich ausschließlich mit Spezialist:innen umsetzen. Da der Fachkräftemangel die Bauwirtschaft fest im Griff hat, gestaltet sich die Personalsuche jedoch zunehmend schwierig. Bei ambass unterstützen wir Unternehmen aus der Baubranche in der Personalsuche, indem wir uns auf die Vermittlung von Freelancern spezialisiert haben. Der Vorteil an der Zusammenarbeit mit Selbstständigen ist die höhere Flexibilität und in vielen Fällen auch die individuelle Spezialisierung. Setzen Sie gerade ein nachhaltiges Bauprojekt um, benötigen Ihre Teammitglieder andere Fachkenntnisse als für den Umbau eines Bürokomplexes – spezialisierte Freelancer können diese Fachkenntnisse flexibel abdecken.

Sie möchten sich über die Zusammenarbeit mit Freelancern informieren? Dann nehmen Sie gerne Kontakt zu uns auf! Wir beraten Sie und begleiten Sie bei der Suche nach passenden Spezialist:innen.

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